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Chukhung Ri

 

5559 m ü.M., Nepal, 29. September 2001

 

(Bergtouren-Bericht von Konrad Weber)

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Auf meinem zwölftägigen Himalaya-Trekking von der letzten Strasse bis zum Fuss des Mount Everests durchquerte ich viele Täler und überquerte viele. Am siebten Tag erreichte ich die Lodge Gorak Shep am Khumbu-Gletscher. Diese Berghütte ist wahrscheinlich die höchstgelegenste Unterkunft der Welt. Sie liegt neun Kilometer vor dem Mount Everest-Gipfel auf 5200 m ü.M. Dort merkte, ich dass ich zwar der dünnen Luft gewachsen war, aber nicht der Sonnenstrahlung, die mir tagsüber Kopfschmerzen bereitete. So beschloss ich, jeweils zwischen 10.00 und 14.00 Uhr in einem Gebäude die starke Einstrahlung abzu­warten (siehe dazu eine Anekdote). Gesundheitlich wirkte das prima, doch tourentechnisch war es schwierig umzusetzen. Am neunten Tag erreichte ich Chukhung, eine Lodge auf 4734 m ü.M., südlich des Everest-Massivs. Den Tag darauf wollte mit dem „Hügel“ Chukhung Ri meinen persönlichen Höhenrekord erweitern. Damit ich vor der „Sperrzeit“ wieder in der Lodge wäre, startete ich um 5.00 Uhr.

 

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Das Chukhung-Tal mit Lhotse

Mit der Taschenlampe suchte ich den Weg, der nicht sehr ausge­prägt war und den ich mir am Vorabend noch eingeprägt hatte. Schon bald hatte ich einen Bach zu überqueren, dabei übersah ich, dass der nächtliche Frost eine dünne Eisschicht über die glatten Steine gelegt hatte. Ich rutschte aus und fiel unglücklich, so dass ich es in nächsten vier Tagen noch bei jedem Schritt spürte; doch ich kam trocken auf die andere Seite. Langsamen Schrittes stieg ich dann den Hang hinauf. Zum Frühstück hatte ich Marzipan und Schokolade mitgenommen. Als ich auf 5000 m ü.M. auf eine Ebene kam, wurde es Tag. Der Weg führte dann weiter

 

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   Am Gipfelgrat

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Zugang nach Chukhung und Morgenwanderung auf den Chukhung Ri

auf einen Pass und über einen Schuttgrat auf den Gipfel des Chukhung Ri, den ich u 7.50 Uhr erreichte, scheinbar als einziger dieses Tages. Der Blick hinüber zum Ama Dablam und an die gi­gantisch hohe Wand von Lhotse (8516 m ü.M.) und Nuptse (7861 m ü.M.) war beeindruckend, ich sah auch die Achttau­sender Cho Oyu und Makalu. Der Luftdruck war mit 515 mbar übrigens leicht höher als auf dem Mont Blanc.  Nur 10 min blieb ich auf dem Gipfel (wo sogar kleine rote Blümchen wuch­sen); über den Chukhung La (Pass auf 5443 m ü.M.) stieg ich eine steile Alpwiese zum Lhotse-Nup-Gletscher hinab. So kam ich der berühmten Lhotse-Süd­wand noch näher. Auf den Enzian-Matten an der Seiten­moräne lief ich dann zur Lodge zurück, wo ich um 9.45 Uhr ein Müesli mit geschwell­ten Kartoffeln bestellte.

 

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Die Lhotse-Südwand (3000 m Höhendifferenz)

 

 

 

An der Moräne des Lhotse-Nup-Gletschers