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Schweizer
Aufstieg auf den Piz Corbet 3025 m ü.M., Graubünden/Italien, 27.-29. Juli 2004 (Bergtouren-Bericht
von Konrad Weber)
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Piz
di Campedell
Piz Nair Val Grande 1999 Monte Zeda Mont Blanc Breidtind
Platåberget Chukhung
Ri Rødryggen Lac d’Ifni Piz Corbet Mauna Kea Niesen Fraéle
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Die
Westflanke des Piz Corbet ist ein sehr spannendes Berggebiet, da sie relativ
steil ist, sehr abwechlungsreich und herausfordernd
und nur marginal Wege enthält. Von Italien her ist der Aufstieg nicht
extraordinär, lässt sich aber gut als Abstieg geniessen. Der
Schweizer Aufstieg beginnt in Mesocco,
Postautostation auf 766 m m.M. Simon und ich
starteten hier am 27.7.2004 mit Gepäck für 3 Tage inklusive Zelt. Nach der
Überquerung der Moesa stiegt der signalisierte Wanderweg
stetig auf die Alp Calnisc (1276 m ü.M.) an. Wir folgten dem Weg in Richtung Nassel (Norden) weiter, bis dieser bei 1350 m ü.M. auf einem leichten Rücken mit hohem, lichten aber
steilen Wald nicht mehr stieg. Deshalb verliessen wir den Wanderweg dort und
folgten dem Rücken, um 400 Höhenmeter anzusteigen. Im
Übergang von Wald zu Gebüsch trafen wir im Gebiet Arna
eine sehr kleine Hütte an. Wenig unterhalb der Felsen lenkten wir gegen
rechts ab und mühten uns an der Überquerung des Baches Geseneta
auf 1910 m ü.M (kleine Schulter untendran,
die Felsen obendran) ab. |
Aufstieg, von Soazza aus gesehen |
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Vom Pian Guarnei zum Tal der Gesena Wilde
Flanke (klein-gepunktet: ohne Weg) |
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Unmittelbar
nach der Überquerung fanden wir einen dichten und sehr steilen Buschwald
(Erlen) mit Tierspuren vor. Wo möglich folgten wir diesen Spuren nach schräg
oben, bis wir direkt unter dem Felsband des Pian Guarnei waren. Als sich
das Felsband öffnete, lohnte es sich in Richtung Nordnordwest auf den Pian Guarnei (2090 m.ü.M.) aufzusteigen. Es hatte dort zwar zwei
Natelantennen, aber es bot sich dort die zweitletzte flache
Übernachtungsgelegenheit vor dem Piz Corbet (die letzte bei Il Forn auf 2600 m ü.M ist nur
selten schneefrei). Die Nacht war kalt und windig, doch das hohe Gras
bewirkte einen angenehmen Zeltuntergrund. Am
nächsten Morgen drangen wir vom Pian Guarnei mit einer horizontalen Traverse weiter richtung Südosten vor. Nach der Überquerung eines
Couloirs durch die Erlenbüsche galt es, schräg anzusteigen, so dass wir bei
2250 m ü.M. an den Bach Gesena
stiesse. Wenn man der Gesena auf der Nordseite im
Abstand von 1 bis 10 m noch oben folgt, kann man problemlos das sehr steile
Tal nach Il Forn aufsteigen. |
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Blick
von Mesocco: Pian Guarnei (Punkt) und
ver- steckte
Lage des
Piz Corbet (Pfeil) |
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Das steile Tal der Gesena und ihre Öffnung bei Il Forn
(Sicht von 2800 m ü.M.) |
Gipfel (Piz Corbet) von Nordwesten her |
Piz
Corbet von Süden her gesehen (Italien, Plateau 2700 m.ü.M.) |
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Fortsetzungsroute Richtung Soazza |
In
der Mulde von Il Forn sahen wir die beiden
Felsbändern, die uns nun noch vom Piz Corbet
trennten; das untere umgingen wir links, das obere rechts, so dass wir im
Slalom um den Punkt 2752 m in die obere Schrägmulde gelangten. Der
Gipfelbereich war alpin keine Schwierigkeit, bei vereistem Schnee wäre aber
die Route zuerst nach Süden und dann auf dem Grat nach Osten die sicherste
Variante. Abstieg und
Fortsetzung der Tour: Lago del Fermo – Lago
Croce – Fredolan – Val de la Forcola – Soazza (Misox) Abstieg
nach Italien (zuerst 50 m auf dem Ostgrat, dann nach Norden über den Schotter
in die Mulde und nach Osten hinab bis die Vegetation beginnt). Dann zum Lago
del Fermo traversieren. Weiter 200 m ansteigen auf
das Felsplateau östlich des Piz Pombi (etwas
östlich des Ausflusses des Lago del Fermo, kleiner
Abstieg, hat es eine von Gämsen gerne begangene Rampe auf die erste
Felsstufe; dann kann man gut einer Bruchlinie Richtung Südsüdost folgen). Vom
Felsplateau nach Süden abzusteigen ist nur beim Punkt 2724 m möglich, da
weiter östlich eine Steilstufe zum Lago Croce vorliegt. Der Lago Croce ist
aber eine Sehenwürdigkeit, da seine Form ihm seinen
Namen gab. Die Kreuzform kann man am besten aus der Höhe betrachten, zum
Beispiel an der Felsstufenkante südöstlich des Punktes 2724 m. Die Route
setzt sich Richtung Süden fort und gelangt problemlos am Seelein
auf 2515 m ü.M. vorbei und zur Landesgrenze auf den
Pass 2635 m ü.M. hinauf. |
Lago del Fermo
und Felsplateau mit Route zum Lago Croce und dem Pass 2635 m ü.M. (Blick vom Piz Corbet) |
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Als
Möglichkeit bietet sich an, die Porton del Pombi zu durchqueren, ein Pass, der westlich des Lago
Croce als ein Loch in der Felsmauer in die Schweiz zurückführt. Der Anstieg
zum Durchgang unter dieser Naturbrücke ist aber eine steile Felsrinne. Die
Grenze kann zwar auch gleich nördlich von der Porton
del Pombi auf einem Grasstreifen erreicht werden.
Der Abstieg ins Tal ist aber von der Gagna del Pombi nicht einfach, da er über lange steile Geröllfelder
führt. Die
von mir vorgeschlagene Route führt über den Pass auf 2635 m ü.M. und steigt danach steil ab. Von 2500 bis 2350 m ü.M. ist ein breites aber steiles Couloir nach Fredolan zu benutzen. |
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Lago Croce 2525 m ü.M. |
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Porton del Pombi |
Das
Couloir sieht von oben gefährlich aus, ist es aber bei weitem nicht. Der
Abstieg von Fredolan ins Val de la Forcola bis zum Wanderweg auf 1520 m ü.M.
kann anstrengend sein, wenn man schon viel am gleichen Tag gelaufen ist. Die
Route führt einfach einen langen steilen Hang hinab, oben mit Gras, in der
Mitte mit Lockergestein und unten mit Büschen und später mit Wald. Auf dem
Wanderweg geht es über die Alp de Crasteira nach Soazza (Postauto) ins Tal. |
Couloir nach Fredolan |
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