Beschreibung einer Landschaft

Tsahelet

Lösung: Wallis

Der Rätseltext versucht einem in Gedanken auf eine Region in der Sahara zu leiten; es kann aber nicht der Tibesti oder das Hoggar-Massiv sein, denn unter anderem haben dort die Gewässer weniger im Oberlauf, sondern vielmehr im Unterlauf eine periodische Wasserführung.

Nein, es ist eine Schweizer Region, die in vielen Punkten Ähnlichkeiten mit ariden Regionen Nordafrikas zeigt und auf den Rätseltext zustimmt.

Detailaufklärung:

Es ist eine Region mit sehr wenig Niederschlag, obwohl ein gebirgiges Relief vorliegt. (Im Niederschlags-Schatten der Berner Alpen liegt das Wallis als tockenste Region der Schweiz vor) Bewässerung steht in alter Tradition, die grössten Gebiete sind jedoch unbewirtbar. (Die für das Wallis typischen Bissen (Bewässerungskanäle) leiten das Wasser von den Gletscherbächen zu den Matten; felsige vergletscherte und periglazial geprägte Gebiete machen über zwei Drittel der Fläche des Oberwallis aus und sind landwirtschaftlich unproduktiv) Das Klima ist nicht nur für die Trockenheit verantwortlich, sondern auch für die weiten Flächen, in denen nur Steine verschiedenster Grösse liegen und in den kalten Nächten durch Frostsprengung zu Sand zerfallen. (In den Höhenlagen ist die tageszeitliche Temperaturschwankung wegen der verminderten Atmosphäre grösser als im Tiefland, ähnlich wie in Wüsten, wo der reduzierte Wasserdampfgehalt die Abstrahlung von Wärme fördert. Durch die zahlreichen Frostnächte wird die physikalische Verwitterung beschleunigt.) Klimabedingt fliessen auch die Bäche vor allem im Oberlauf nur periodisch (Im Oberwallis liegen grosse Talgletscher, auf denen in Sommer Gletscherbäche fliessen, während im Winter das fliessende Gewässer erst beim Gletschertor oder noch tiefer beginnt.) und kein einziger Fluss schafft es seine reichhaltigen Sedimente bis ins Meer zu transportieren. (Die Flüsse schaffen es schon bis ins Mittelmeer, aber ihre Sedimente nicht, denn diese werden im Genfer See (oder beim Simplontal im Lago Maggiore) abgelagert) Eher streng hält die Bevölkerung dieser Region ihrer Religion fest, die ihren Ursprung im nahen Osten hat, aber erst etwa im 10. Jahrhundert in diese Region eingedrungen war. (Die Bevölkerung des Oberwallis gilt als streng katholisch; das Christentum wurde im antiken Palästina begründet. Die Einwanderung der deutschsprachigen und christianisierten Walser aus dem Berner Oberland wird ungefähr auf das 10. Jahrhundert geschätzt. Im Unterwallis bestand das Christentum bereits ab dem 3. Jahrhundert.) Von Bedeutung waren seit jeher die alten Handelsrouten, auf denen mit Lasttieren Waren transportiert wurden, auch heute sind diese Pfade kaum mit einem Fahrzeug befahrbar, doch immer noch von besonderer Relevanz. (Die Saumpfade und Wanderwege sind auch heute noch nicht befahrbar (es gibt ja Strassen auf anderen Routen), doch spielen sie eine wichtige Rolle für den Sommertourismus.) Im Vergleich zu einem Motorfahrzeug kann eine Karawane gut steinigen und engen Wegen folgen sowie Schluchten durchqueren, (diese Aussage stimmt, bezieht sich aber hier nicht auf die gesuchte Region) welche in diesem Gebiet häufig ein Hindernis darstellen können. (Das Oberwallis weist viele Schluchten auf, die auch oft ein Hindernis darstellen, aber es hat keine Karawanen; diese Aussage beschreibt nur die Schluchten) Die Bevölkerung hatte früher einen nomadischen Charakter. (Die Walser hatten einige Migrationen durchgemacht, zudem wechselten sie jährlich zwischen Dorf und Alp hin und her) Auch nach der Besetzung durch französische Truppen im 19. Jahrhundert fand ein anhaltender Einfluss aus der französischen Kultur statt, (Das Wallis war von 1810 bis 1814 ein französisches Departement; im oberwalliser Dialekt finden sich viele Wörter mit franzöischen Wurzeln, aber nicht wegen Napoleon, sondern wegen dem Kontakt zum Unterwallis) unterdessen gehört das Gebiet einem von Frankreich unabhängigen Staat an, französisch ist aber Landesprache geblieben. (In der Schweiz war auch schon vor Napoleon eine der Landesprachen, und sie ist es seither auch geblieben; es wird im Text keine Aussage darüber gemacht, ob erst französisch erst im 19. Jahrhundert eingeführt wurde) Viele Siedlungen wurden im Laufe der Jahrhunderte aufgegeben, weder Kamelzucht noch der Anbau von Hirse ist hier rentabel. (Kamelzucht und Hirseanbau wurden im Oberwallis nie verwirklicht, die Aufgabe vieler Alpsiedlungen geht aber auf den wirtschaftlichen Wandel zurück.)

Wenn man die Karte um 130° im Uhrzeigersinn dreht, zeigt Norden gegen oben und man kann das Rhonetal von Sierre bis Fiesch erkennen, aber auch das Mattertal, der grosse Aletschgletscher oder der Simplonpass ist einfach zu eruieren. Die gestrichelte Gewässersignatur stellt tatsächlich die periodische Wasserführung an und entspicht den Gletschern, ausser dem Abschnitt der Rhone zwischen Leuk und Sierre, wo das Flusswasser zur Stromgewinnung in einen Kanal umgeleitet wird. Die Ortschaften finden sich als Flurnamen auf den topographischen Karten. Drei Punkte stellen aufgegebene Ort (Ruinen) dar. Zu ausgewählten Wanderwegen wurden auch drei Fusspässe darge­stellt. Die Auswahl der Eintragungen ist willkürlich und nicht vollständig, aber lagerichtig.

Der Ausschnitt auf einer gewöhnlichen Karte sieht so aus:

tsaheletecht

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