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Kantone-Velotour

 

30. September bis 5. Oktober 1995

 

(Bericht von Konrad Weber)

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Die Idee hatten wir schon länger besprochen: Auf welcher Route kann man die 26 Kantone mit der kürzesten Fahrstrecke bereisen. Als Siebzehnjährige Schüler war für uns das Velo das Verkehrsmittel der Wahl, auch wenn wir noch fast keine Erfahrungen mit Velotouren hatten. Die als optima gefundene Route war 694 km lang und hatte 5500 m Aufstieg. Wir planten sechs Tage dafür ein.

 

30. September 1995: Um 5.45 Uhr stand ich auf und fuhr eine halbe Stunde später mit dem Velo und einem Rucksack nach Olten, wo ich mit Matthias abgemacht hatte, doch er erschien nicht, als der Zug nach Genf abfuhr. In Genf erfuhr ich telefonisch, dass der Zug von Zofingen eben am Samstag nicht fahre und er noch dem Veloverlad Verspätung bekam. Ich fuhr schnell um die Stadt herum und wartete im Bahnhof, bis er um elf Uhr (zwei Stunden später als geplant) ankam. Zu zweit fuhren wir nochmals zum Jet d’Eau und zur Kathedrale St-Pierre. Erst um zwölf Uhr verliessen wir die Stadt und den ersten Kanton. Schon bei Versoix hielten wir halbe Stunde an um zu essen und umzupacken. Zwischen Coppet und Céligny geschah das erste Unglück: ein Autofahrer, der aus einer engen Ausfahrt herausfuhr und uns wegen einer Hecke nicht sehen konnte, setzte die Kühlerhaube gerade vor mein Vorderrad. Ich flog darüber hinweg. Mir machte es zum Glück nichts, dem Auto beschädigte es den Blinker, der Fahrer glaubte noch uns beschimpfen zu müssen. Gott sei Dank war das der bisher einzige Verkehrsunfall, den ich hatte (Stand 2012). Auf der vierspurigen Kantonsstrasse ging es bis Allaman, von wo wir auf einem Veloweg nach St-Prex fuhren, einkauften und assen. Lausanne war eine steile Stadt, wir

 

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besichtigten die Kathedrale und benutzten eine Treppe im Zickzack um Höhe zu gewinnen. Im Abendverkehr stiegen wir auf der vierspurigen Strasse Nr. 1 auf den Pass Chalet à Gobet, wo die Sonne unterging. Von 870 m ü.M. stressten wir nach Moudon hinunter. Den Veloweg von Lucens nach Payerne fanden wir nicht immer, vor allem in dem Dorf, in dem wir nicht wussten, wie es hiess, es war Granges. Avenches erreichten wir um 21.40 Uhr und gingen zuerst in ein Restaurant in der Altstadt. Ich buchte dann noch in der Jugendherberge unsere Übernachtung und als ich meine Omelette gegessen hatte, gingen wir um elf Uhr ins Zimmer.

1. Oktober 1995

Um 6.50 Uhr wachten wir auf und nach dem frühstücken und packen schauten wir noch das Amphitheater an und verliessen Avenches um 8.30 Uhr. Auf der anderen Seite des Murtensees stiegen wir nach Mur auf, weil wir das Schild an der Mauer als Kantonsbeweis fotografieren wollten. Bei Witzwil verliessen wir den Kanton Waadt endgültig (neunmal waren wir über die Grenze Waadt-Fribourg gefahren). In Le Landeron holten wir den Kanton Neuenburg und in Biel Bern. Dort schauten wir die Altstadt an und besuchten den McDonald’s. Hinauf über Sonceboz ging es auf 827 m, auf den Pierre Pertuis. Dann das ganze Birstal nach Moutier und Delémont; auch nach Laufen war es schluchtartig; dort suchten wir eine Bäckerei auf. Von Aesch aus machten wir wegen dem Kanton Solothurn einen Umweg nach Dornach und fuhren, als es dunkel wurde, durch Arlesheim und Münchenstein nach Basel, wo wir vom Bahnhof zur Jugendherberge am St. Albans-Kirchrain fuhren. Durch die Stadt liefen wir später und kehrten ein.

 

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GE: Genf, Bahnhof

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VD: Lausanne, Altstadt

 

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FR: Mauer in Mur

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  NE: Le Landeron

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BE: Biel, Altstadt

 

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JU: Delémont

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SO: Dornach

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BL: Arlesheim, Foto an der gleichen

Kreuzung wie bei SO

2. Oktober 1995

Eigentlich hätten wir um halb acht Uhr abfahren wollen, aber um diese Zeit standen wir erst auf. Eine Stunde später verliessen wir Basel über Birsfelden auf der Lastwagenstrasse und erreichten den Aargau. Nach Rheinfelden war Laufenburg der nächste Halt, unser Mittagsrast. Weiter fuhren wir den Rhein hinauf, von Koblenz bis Erzingen fuhren wir über Deutschland und waren enttäuscht von den Velowegen. Bis Neuhausen war es zum Glück flach. Wir fuhren noch zum Rheinfall hinunter. Anschliessend fuhren wir in die Stadt Schaffhausen. Zuerst liefen wir auf den Munot und dann durch die Altstadt.  Durch schöne ländliche Landschaften fuhren wir weiter nach Frauenfeld. Von dort nahmen wir aber den Zug nach St. Gallen und fanden um neun Uhr die Jugi. Aus organisatorischen Gründen konnten wir uns erst um 21.50 Uhr anmelden, deshalb duschte ich vorher. Später schrieb ich Tagebuch und wir redeten über die weitere Route.

 

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BS: St. Alban-Tor

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AG: Kühlturm von Leibstadt

 

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SH: Rheinfall

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  TG: Frauenfeld, Bahnhof

3. Oktober 1995

Leider verschliefen wir wieder und fuhren nach dem Frühstück erst um neun Uhr ab. Zuerst in die Stadt und dann hinauf nach Teufen. Zum Kanton Appenzell Innerrhoden ginge es über einen Graben nach Haslen. Wieder über einen Graben und einen Wiese hinauf (eine Abkürzung die sich fürs Velo nicht lohnte, weil sie zu beschwerlich war) kamen wir wieder nach Ausserrhoden in Hundwil. Eine hohe Brücke gab es nach Waldstadt. Wieder im Tal unten war dann St. Peterzell, wo wir einkauften. Dann kamen noch die Pässe Wasserfluh und Rickenpass. In einem grossen Bogen fuhren wir um die Linthebene und holten den Kanton Glarus mit Bilten. Von Pfäffikon nach Schindellegi ging es eine verkehrsreiche Strasse hinauf. Wir wechselten vom Kanton Schwyz in den Kanton Zürich mit Hütten. Bei der Sihl verloren wir etwas Höhe und kamen nochmals über 800 m ü.M. in Menzingen. Dann gab es eine Abfahrt nach Zug; dessen Altstadt wir anschauten. In 65 Minuten schafften wir es die 25 km nach Luzern zurückzulegen, so schafften wir es auf den acht-Uhr-Zug. Die Velos liessen wir aber in Luzern, denn wir gingen nur heim um zu übernachten. Von Zofingen aus, fuhr ich mit einem Zweitvelo von Matthias nach Hause.

 

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SG: St. Gallen, Haus mit Erker

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AR: Teufen, Bahnhof

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AI: Haslen

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  GL: Bilten, Ortseingang

 

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SZ: Pfäffikon, Alpamare

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ZH: Hütten

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ZG: Zug

 

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  LU: Luzern

4. Oktober 1995

Ich stand um halb sieben Uhr auf und fuhr nach dem Frühstück zu Matthias, den ich dabei erst weckte; doch er schaffte es in 10 min auf den Zug, so dass wir um 8.05 Uhr in Luzern ankamen. Dort wartete Simon auf uns und zu dritt fuhren wir über Hergiswil nach Alpnachstad, das heisst, nur bis zum Ortsschild, das schon auf dem Kantonsgebiet von Obwalden stand, nahmen den störenden Kleber am Ortsschild ab und fotografierten es. Auf der Alpnachersee-Strasse ging es zurück nach Stansstad und Buochs. Ab Beckenried ging es aufwärts, 500 m Aufstieg zum Seelisberg; dort oben assen wir gross und ich trank einen Liter Milch. Noch eine kurze Abfahrt hatten wir, doch dann mussten wir die Fahrräder nach Bauen hinunter tragen. Lange Tunnels hatte es bis Seedorf; anschliessend machte uns der Föhn zu kämpfen. Ab Amsteg ging es dann noch steil hinauf. In Wassen verpflegten wir uns nochmals und um sechs Uhr erreichten wir Göschenen und buchten in der Jugendherberge. Später liefen wir durch das Dorf und kehrten im Restaurant Gotthard ein.

 

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OW: Alpnachstad, Ortseingang

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NW: Buochs

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UR: Wassen, Kirche

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  GR: Oberalppass

 

5. Oktober 1995

Der Wecker weckte uns um halb acht Uhr. Nach dem Frühstück stiegen wir zuerst nach Andermatt hinauf. Gleich weiter führte die Strasse im Zickzack auf den Nätschen und zum Oberalppass auf 2044 m ü.M. Im Kanton Graubünden assen wir Kuchen im Restaurant Alpsu. Die Abfahrt war kalt, doch von Hospenthal stiegen wir bereits wieder. Es regnete fast; auf 1903 m ü.M. überschritten wir die Grenze zum Tessin und kehrten wieder um. Von Realp nach Oberwald nahmen wir den Zug durch den Tunnel (Der Aufstieg auf den Furkapass wäre uns an diesem Tag zu viel gewesen, mit den beiden Abkürzungen per Zug waren wir für die 26-Kantone-Strecke nun 677 km gefahren. Im Wallis, dem 26. Kanton dieser Velotour, war es schöner und wir durchquerten all die Dörfer des Goms und genossen die Abfahrt nach Brig. Eine Stunde und 20 min warteten wir dort auf einen Zug mit Veloverlad.

 

 

 

 

 

TI: Kantonsgrenze auf der Nordseite

des Gotthardpasses

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VS: Brig, Bahnhof