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Türkei-Reise

 

21. April bis 6. März 2004

 

(Bericht von Konrad Weber)

 

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21. Februar 2004

Um acht Uhr stand ich auf, machte mich auf, nahm den Bus und hinterlegte am Bahnhof Rheinfelden mein GA. In Zürich traf ich Simon, wir fuhren zusammen nach Romanshorn und überquerten mit dem Fährschiff den Bodensee. An den Stadtbahnhof von Friedrichshafen gingen wir zu Fuss und lösten das Billet nach Ulm. Als die Busabfahrt bestätigt war, reichte es noch für einen Spaziergang zum Dom und für ein Kebab. Um 15.30 Uhr fuhr der 45-plätzige Volvocar-Bus von des Unternehmens Atlassib auf der Strecke Saarbrücken-Bukarest in Ulm mit 36 Passagieren und vier Angestellten ab. Auf der Auto­bahn ging es mit maximal 80 km/h nach Augsburg, wo er beim Flugplatz nochmals Passagiere aufnahm. Danach fuhr er über München und Salzburg zu einem Rastplatz beim Mondsee. Um Mitternacht erreichten wir die ungarische Grenze. Nachher waren die Videofilme im Bus zu Ende und auf dem engen Sitz mit Radiobeschallung schlief ich bis Szeged.

22. Februar 2004

Nach der Überquerung der Theiss war die Strasse holprig und schmutzig. Für den Grenzübergang brauchte der Bus eine Stunde; jeder Passagier hatte fünf Euro gespendet, damit das Gepäck von den Zöllnern nicht auch noch kontrolliert wurde. In Arad standen diverse kleinere Busse für Umsteigende in andere rumänische Städte bereit. Hier und auch in Timisoara wurde ziemlich lange gewartet.  Auf miesen Strassen ging es dann über Lugoj nach Sebes. Nach Sibiu, dem Hauptsitz der Gesellschaft wurde es bereits

 

tuerkei

dunkel. Die Sicht aus dem Fenster war vom Strassenschmutz eh gedämpft gewesen; ganz abgesehen vom grauen Wetter. Dennoch haben wir interessante Felder, Städte mit vielen Trams (auch ein altes Schweizer Postauto) und armanmutende Siedlungen oder defekte Infrastrukturen gesehen. Nach Brasov hatte es Schnee am Pass Predeal auf 1100 m ü.M. Es waren nur noch wenige Passagiere im Bus und es lief immer noch ein Video. Nach Ploiesti fiel uns auf, dass nicht nur auf Land, sondern auch in der Hauptstadt in fast allen Häusern kein Licht brannte. Um 23.33 Uhr osteuropäische Zeit liess man uns zwischen Triumphbogen und Bahnhof aussteigen. Wegen der Sicherheit nahmen wir ein Taxi und konnten in einem nahegelegenen Hotel einkehren. Ich duschte sofort.

23. Februar 2004

Gegen neun Uhr standen wir auf und nahmen das butterlose Frühstück des Hotels zu uns. Am Gara de Nord buchten wir unser Ticket nach Edirne (wofür wir rumänische Lei wechseln mussten, für den türkischen Teil hatten wir ein Interrail/Eurodomino); nachher liefen wir noch etwas durch die umliegenden Bulvardul (breit, schmutzig, mit Schneemaden) und fanden eine Buchhandlung, wo ich einen Atlas kaufte. Um 14.00 Uhr fuhr der Zug nach Istanbul ab. Spannend wurde beim Abhang an die Donau hinab und in der Zollgegend. Die Brücke von Ruse über die breite Donau war beeindruckend und so kamen wir nach Bulgarien. Anstatt gefilzt, wurden wir von den Zöllnern nur gefragt, ob uns jemand Probleme bereitet hatte; unsere Namen im Pass wurden

Buchstaben für Buchstaben durch das Funkgerät weitergegeben. In den Hügeln des Balkangebirges wurde es dunkel, doch die Eisenbahnlinie auf 920 m ü.M. hinauf war so spannend, inklusive Kreiskehrtunnel,

 

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Fährschiffe in Istanbul

 

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Bosporus mit Hängebrücke

 

dass ich weiterhin hinausschaute. Der Grenzübertritt in die Türkei dauerte fast vier Stunden; wir mussten in Edirne sogar alle aussteigen und im Zollhaus den Pass stempeln lassen.

24. Februar 2004

Bis 30 km vor Istanbul schlief ich. Da wir glaubten, der Anschlusszug nach Ankara fahre um zehn Uhr auf der asiatischen Seite, versuchten wir die halbe Stunde Ankunftsverspätung wett zu machen und liefen schnell über das Goldene Horn zur Fähre, die nach Haydarpaşa fuhr. Um 9.55 Uhr erreichten wir den Bahnhof, doch dieser Zug falle bis Mitte März aus, mussten wir feststellen. Der nächste Zug fuhr um 14.30 Uhr und war ausgebucht, dem langsameren um 15.00 Uhr konnten wir eine Reservation abringen. Bis dahin blieben wir im Bahnhof, denn es regnete, hörten Radio, schrieben Tagebuch und assen

ein Dürüm. Die Fahrt dem Marmara-Meer entlang war interessant, speziell der viele Altschnee, der bis ans Ufer lag. Die Schlucht dem Sakarya-Fluss entlang wurde auch aufmerksam verfolgt. Nach dem Schnittpunkt 30°E/40°N wurde es dunkel. Auf der Hochebene bei Eskişehir ging es ziemlich langsam vorwärts. An Gordion vorbei erreichten wir Ankara um 0.35 Uhr. Zu Fuss fanden wir dank des Lonely-Planet-Führers von Simon schnell ein billiges Hotel.

25. Februar 2004

Zuerst schliefen wir aus, später liefen wir gegen Süden durch das moderne Ankara, direkt zu einer grossen Buchhandlung. Karten hatte es keine guten, dafür einen Schulatlas und einen Türkei-Atlas. Per Taxi wechselten wir zur Altstadt und liefen gegen die Burgruinen hoch hinauf. Durch alte Gassen kamen wir zu einem Park, wo die vielen Muezzin-Rufe wie ein Konzert zu anzuhören waren. Danach liefen wir zum Bahnhof und konnten in einem Couchette-Abteil im Erzurum-Ekspresi um 13.30 Uhr weiter gegen Osten abfahren. Die kargen phrygischen und kappadokischen Hochländer waren unserer Fotoapparate würdig. Nach Yerköy wurde es dunkel und in Kayseri kamen zwei Franzosen in unser Abteil. Einige Gespräche und das Einrichten der Betten dauerte bis elf Uhr.

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Burg von Ankara

26. Februar 2004

Als es hell wurde, sah man den verschneiten Oberlauf des Euphrates in der Gegend von Erzincan. Der Schnee und die Höhe nahmen zu auf der Weiterfahrt durch Talebenen und Schluchten. Den Euphrat sahen wir schlussendlich zugefroren und in Erzurum hatte es etwa einen Meter Schnee. Der Zug überquerte die Wasserscheide zum Arax in einem kurzen Tunnel auf 1920 m.ü.M. An einem Kastell vorbei ging es bis Horasan, dem kaspischen Meer entgegen. Dann stieg es von 1580 m ü.M. ein Seitental hinauf. Nach einer grossen Kehre ging es eine Rampe hinauf durch Fichtenwald bis zum Pass auf 2270 m ü.M. und das auf Normalspur und mit 15 Promille Steigung. In Sarikamiş beobachteten wir ein Skigebiet. Durch flache, schneereiche Ebenen mit fernen Hügeln erreichten wir Kars, 45 km vor der armenischen Grenze. Bald sahen wir ein, dass wir die einzigen Ausländer in town zu sein schienen. Im Stadtzentrum, wo es weniger Kohlehaufen aber dennoch viel Glatteis hatte, buchten wir in einem sehr einfachen Hotel (keine Toilettentüre, kaum Wasser, schlecht geheizt und überall Abfall). Eine ehemalige armenische Kirche kam Kanal unterhalb der Burg und den Migros-Laden besuchten wir, bevor wir ausführlich essen gingen (Salat und Pide).

27. Februar 2004

Bei minus fünf Grad liefen wir durch das 1768 m ü.M. gelegene Kars und warteten vor dem Busbüro, bei dem wir gestern gebucht hatten, bis uns der richtige Bus mitnahm. Über Sarikamiş fuhr man durch die Schneelandschaft, dann aber durch ein steiles Tal hinauf und die Schlucht des Arax wieder hinauf, es war eine sehr schöne Landschaft. Um elf Uhr kamen wir im Otogar von Erzurum an; da wir drei Stunden auf die Weiterfahrt nach Van waren mussten, besichtigten wir die Stadt. Eiszapfen und eine Dachlawine beobachteten wir, Moscheen und einen Markthof aus dem 16. Jahrhundert schauten

wir an. Von einem Strassenverkäufer erwarb ich eine Wollmütze. Der Kleinbus nach Van kam zu spät, am falschen Perron und mit falscher Anschrift, doch er fuhr tatsächlich nach Van, sogar recht schnell. Wir hatten die Plätze ganz vorne, doch die Frontscheibe hatte Sprünge und der Chauffeur war Kettenraucher. Nach Horasan ging es durch herrliche Schneelandschaften über einen Pass (2200 m ü.M.). In der Stadt Ağri wurde es langsam dunkel. Dem Fluss Murat entlang und um den Nordostzipfel des Vansees herum, erreichten wir um halb zehn Uhr die Grossstadt Van. Im Zentrum wurden wir abgeladen und gleich um die Ecke hatte es ein passendes Hotel. Im Zimmer assen wir noch Brot, Schokolade und Orangen.

 

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Auf der verschneiten Hochebene von Kars

 

 

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Ostanatolien im Winter

 

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In der Stadt Van

28. Februar 2004

Um sieben Uhr begannen wir die Suche nach einem Bus nach Elaziğ. Leider waren die frühesten schon ausgebucht. Nach Erkundigen bei vier verschiedenen Büros buchten wir bei Van-Gölü vür 25 Millionen Lira für den zehn-Uhr-Bus. Wir besichtigten noch die Plätze, bestaunten die Berge im Hintergrund, liefen an den Moscheen, dem Bazaar vorbei und ich nutzte ein Internetcafé zum e-Mail schreiben. Mit einem Service-Kleinbus kamen wir zum Busbahnhof. Die Abfahrt im Car, der mit Izmir angeschrieben war, verspätete sich und dann fuhr erst noch Richtung Nordosten (die Route dem Südufer entlang wäre 97 km kürzer gewesen). Auf der Strasse am Nordufer des Vansees in Kurdistan machte die Jandarma zweimal eine Checkpoint-Passkontrolle (bei uns suchten sie vor allem auf den Stempel aus Edirne). Der abflusslose See auf 1646 m ü.M. mit seinen 3700 Quadratkilometern und alkalischem Wasser machte einen schönen Eindruck. Sehr langsam kamen wir voran; in Tatvan gab es einen grösseren Halt, danach hatte es Nebel. Später machte eine karge Strasse mit diversen Pässen einen winterlich bis schwer befahrbaren Eindruck. Zum Glück hatte es wenig Verkehr. Vor der Brücke über den Keban-See gab es einen Nachtessen-Halt. Kurz darauf stiegen wir im Otogar von Elaziğ aus. Da es schon fast zehn Uhr war und diese Stadt als konfliktbeladen (als Kurdenhochburg) bekannt war, nahmen wir ein Taxi zu einem günstigen Hotel.

29. Februar 2004

Gegen sechs Uhr standen wir auf und gingen den Bahnhof suchen. Mit den Angaben der Einheimischen kamen wir in die falsche Richtung und nahmen dann ein Taxi. Der Zug fuhr um 7.30 Uhr ab. Erst einmal über 1400 m.ü.M., dann durch nette Landschaften zum gestauten Euphrat hinunter. Die Brücke darüber ersetzte die überflutete alte Brücke, deren Überbleibsel daneben noch sichtbar waren. Auch nach Malatya war es grün und schön. Durch geomorphologisch interessante Talformen ging es bis 600 m ü.M. bergab. In der Ebene hatten wir dann eine Rangierlok, es folgte eine Trödelstrecke bis zu einer Spitzkehre. Später ging es durch einen langen Tunnel und eine prächtige Rampe hinab nach Osmaniye, wo wir um fünf Uhr ausstiegen.

Als ich dort erstmals eine Post fand, die offen hatte (obwohl die Öffnungszeiten vorbei waren), wollte ich die Ansichtskarten frankieren lassen. Mit sprachlichen Schwierigkeiten nahm mir der Beamte die erste gegen eine Million Lira ab. Da ich von Briefmarken nichts sah und der Beamte Mühe damit hatte, dass auf der Karte Ankara abgebildet war, behielt ich die übrigen zurück. Jene Karte kam dann auch nie an. Im Busbahnhof stiegen wir in einen Kleinbus nach Iskenderum, der zwar die Autobahn mied, aber trotzdem etwa 130 km/h fuhr und immer wusste, wo noch jemand mitfahren wollte; er nahm auch mal einen Polizisten mit, der im Gegensatz zu allen andern, nicht bezahlte. Bezahlt hatten wir für unser Billet nach Antakya wohl zu viel und im zweiten Bus in Iskenderum bezahlten wir natürlich nochmals. Beim Otogar von Hatay/Antakya/Antiochia am Orontes logden wir uns billig ein und gingen noch ein Dürüm essen. Als der Fussballmatch und ei Parade dazu vorüber waren, nisteten wir uns im kargen Zimmer ein.

1. März 2004

Am Morgen kauften wir auf der Strasse zwei Brötchen und liefen durch die alten Gassen von Antiochia, dem Heimatort von Lukas dem Evangelisten und dem Ausgangspunkt der Paulus-Reisen. Wir fanden die ehemalige Synagoge und die katholische Kirche, in der gerade Messe war und wir eingeladen wurden (5 Teilnehmer). Von der türkischen Messe verstand ich nur den Begriff Allah (für Gott), Rabbi (für Herr) und Isa (für Jesus). Nach dem Abendmahl führten wir noch ein kleines Gespräch mit dem Priester. Durch die verwinkelte Altstadt diffundierten wir zur orthodoxen Kirche und in einer nahen Buchhandlung kaufte ich eine türkische Bibel. Nach dem Bazar betrat ich eine Moschee, in der aber gerade Koranunterricht war. Der Imam wollte dann das Gespräch mit mir nicht mehr beenden. Zwei Kilometer waren es zur Felsenkirche St. Petrus, die schon von den Aposteln benutzt worden sei. Auch ein verwittertes Relief von Charon war dort. Um zwölf Uhr nahmen wir den Bus nach Adana. Den Pass bei Belen und den östlichsten Teil des Mittelmeeres sahen wir gut, weniger das Feld der Schlacht von Issos (Alexander der Grosse). Mit einem Dolmus (städtischer Kleinbus) fuhren wir in der Millionenstadt Adana dem Bahnhof entgegen. Als Abstecher nahmen wir einen Zug über Tarsus nach Mersin und liefen dort dem Meer entlang. In Adana nahmen wir ein Zimmer in einem billigen Hotel, schauten fern und assen Schokolade.

2. März 2004

Mit dem Zweifel, dass der am Bahnhof aber nicht im Internet angezeigte Postzug nach Izmir gar nicht fahre, gingen wir früh an den Bahnhof. Der alte Posta Treni aus Diyarbakir fuhr um 8.55 Uhr ab. Das kilikische Taurus-Gebirge durchquerten wir zuerst über sanfte, grüne Hügel, später auf einer grossen Kehre und dann in einer extremen Schlucht mit langen Tunnels. Schlussendlich waren wir auf 1500 m ü.M. und kamen durch ein bewaldetes Tal zur Hochebene des Tuz-Gölü, welche einem einzigen Kornfeld glich. Die Weite, die Farben und die niedlichen Hügel am Rand waren eine Augenweide. Über Konya ging es weiter, wir sahen einen schönen Sonnenuntergang, dann schliefen wir im Abteil mit offenem Fenster weil sich die Heizung nicht reduzieren liess (der Heizkörper war über 120 °C heiss).

3. März 2004

Im Tal von Marisa erwachten wir und schauten uns Kleinasien an. Wir sahen viele Weinberge und Kalkgebirge. In Marisa wechselten wir den Zug, weil unserer zu langsam war. Die Millionenstadt Izmir verliessen wir am Bahnhof gleich wieder per Metro und Stadtbus zum Otogar. Gleich erwischten wir einen Bus nach Bergama. In der modernen Stadt im Tal nahmen wir ein Taxi auf die Akropolis (7 km, 250 m Aufstieg) und machten dort eine ausführliche Besichtigung der Ruinen der antiken Stadt Pergamon. Man konnte sich völlig frei bewegen und es hatte fast keine Leute. An vielen Standorten gab es interessante Fotos. Als ich es endlich geschafft hatte, meine Ansichtskarten frankieren zu lassen, liefen wir durch das Gelände den Hügel hinunter und durch den Zaun auf die Strasse. Die Ruine der roten Basilika sahen wir noch am Stadteingang und in einer Pension in einem alten osmanischen Haus nahmen wir ein Zimmer. Nach einer Informationstour am Otogar assen wir grosse Kebabs in einem Restaurant.

4. März 2004

Um sechs Uhr standen wir auf und liefen zum Busbahnhof. Die Strecke nach Izmir kannten wir schon. Dort verweilten wir eine halbe Stunde bis wir einen Expressbus nach Istanbul nahmen. Es gab dabei gratis Kuchen und Wasser und er fuhr wirklich so schnell wie möglich, dennoch hatte er fast 10 Stunden. Die Bergstrasse nach Marisa war interessant, An Baliksehir fuhr er vorbei, danach regnete es in Strömen. In der Millionenstadt Bursa fuhr er durch das Zentrum an den modernen Busbahnhof. Am See von Iznik schneite es und in Yalova ging es per Fähre über einen Zipfel des Marmarameers. Auf der Autobahn erreichten wir in der Dunkelheit den Busbahnhof Istanbul-Harem, doch wir blieben sitzen und der Bus fuhr über die nördliche Bosporusbrücke auf den europäischen Teil. Ein Servis Bus nahm und vom grossen Busbahnhof noch Richtung Stadtzentrum mit, so dass wir nur noch das Tram nehmen mussten und schon bei der Jugi neben der Hagia Sophia waren. Wir bekamen ein schlecht geheiztes Zimmer und machten noch einen Spaziergang.

5. März 2004

Wir schliefen aus und stellten das Gepäck in der Jugi ein. Zuerst besuchten wir die Hagia Sophia, die ehemalige Kirche der Weisheit Gottes, die von Justitian im 6. Jahrhundert erbaut worden war. Beim Palast Topkapi gingen wir nur bis zum Tor des zweiten Hofes. Um die blaue Moschee herum und über das Hippodrom liefen wir quer durch die Altstadt. Die Universität mit dem Polizei-Carplatz und den gedeckten Bazar streiften wir. Durch den Aquädukt des Valens und über das goldene Horn liefen wir zum genuisischen Galaterturm. Beim Palast Dolmabahce nahmen wir das Schiff, doch das fuhr nicht nach Karaköy, sondern nach Kadiköy (asiatische Seite), doch von dort fuhr ein anderes nach Eminönü, so dass wir gut zur Jugi zurück kamen. Wir liefen nochmals über das goldene Horn und nahmen das Schiff nach Haydarpasa. Mit der Banlijö (Vorortszug) reisten wir nach Pendik, denn wir wollten zum Flughafen laufen. Der genaue Plan nutzte uns wenig, denn die Strassenlandschaft war völlig verändert, dazu war es schon dunkel, wenigstens schneite es nicht mehr. Durch dreckige Gassen konnten wir knapp die Orientierung behalten, mussten aber Umwege laufen. Nach einer Stunde standen wir an der Autobahn, die zum Flughafen führte und nahmen dann doch ein Taxi. Der topneue Flughafen Sabiha Gökçen war sehr sauber, so dass wir nach der Sicherheitskontrolle die Schuhe waschen gingen. Ausser uns waren noch keine Passagiere zu sehen. Wir legten uns etwas schlafen. Ab 22.00 Uhr schrieb ich Tagebuch. Gegen zwei Uhr konnten wir einchecken und trafen die deutschen Studentinnen wieder, die auch in der Jugi gewesen waren. Das mittelgrosse Flugzeug von german wings startete pünktlich um 4.20 Uhr. Der Flug führte über Bukarest und Budapest und bei Schneewetter landeten wir um 6.10 Uhr in Stuttgart.

6. März 2004

Im Terminal 4, wo alles auch auf türkisch angeschrieben war, kamen wir an. Mit den zwei Studentinnen teilten wir das „schönes Wochenendticket“ (günstiges Gruppenbillet der deutschen Bahn) und nahmen die S-Bahn nach Stuttgart und einen Regionalzug nach Singen. Ab Schaffhausen fuhr ich alleine im Regionalexpress nach Rheinfelden und lief nach Hause.