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Route Pogallo-Bocchetta di Campo-Alpe Scaredi

 

 

Die Überquerung der Bocchetta di Campo ist eine sehr spannende und wilde Tour.

In alten Zeiten und während des 2. Weltkriegs war dieser Übergang von grösserer Bedeutung. Heutzutage ist aber kein Weg mehr vorhanden und streckenweise sind auch keine Überreste mehr zu finden. Diese Tour im Val Grande-Nationalpark bietet Wald- und Schluchterlebnis, Pfadsuche, Steilgelände-Bewältigung, Passüberquerungen und romantisches Hüttenleben.

 

Gefahren: Unterwegs müssen sehr steile und oft abschüssige Hänge traversiert werden. Das Gelände muss daher unbedingt trocken sein. Da auch ein Abschnitt der Route durch das Bachbett geht und die Route diverse Bachbette und Couloirs durchquert ist zu beachten, dass keine Gewitter oder Platz­regen während der Tour die Bäche anschwellen lassen.

 

Wer sie gemütlich machen will, macht die Route in zweieinhalb Tagen und reist am ersten Tag auf den Abend hin via Cicogna nach Pogallo und übernachtete dort im Zelt. Der Saumpfad von Cicogna nach Pogallo ist von bewundernswerter Architektur.

 

Von Pogallo nach Baldesaut ist noch das Trassee eines Weges zu finden. Vor und nach Talina überquert der Weg den Bach. Kurz vor Baldesaut geht es im Zickzack auf 970 m.

 

baldesaut

 

Von den Ruinen von Baldesaut geht der Weg horizontal, über den Bach (von Westen) und

pogallokarte

Karte 1:50'000 Blatt Domodossola Ausgabe 1963

schräg hinauf auf einem kurzen aber sehr deutlichen Trassee auf den Grat zwischen den beiden Seitentälern. Noch ca. 100 m geht der Weg leicht steigend nach Norden (während die Abzweigung auf die Alpe Buscarasca nach schräg unten ersichtlich ist). Hinter dem Felsband steigt es den offenen Wald hinauf zu den Ruinen auf 1070 m ü.M. Von dort ist der Weg noch schräg sinkend bis in die Schlucht (westwärts) erkennbar.

schluchtSchlucht

baldesautskizze

Skizze Baldesaut-Ruinen-Schlucht-Felsvorsprung

 

 

partisanen

Auf dem Felsvorsprung

Etwa 150 m lang folgt die Route dem Bachbett. Sobald sich auf der Nordseite eine Gelegenheit bietet unterhalb der Felsen mit einer gleichmässigen Steigung auf Waldboden schräg anzusteigen, folge man dieser relativ dicht unterhalb der Felsen (siehe Skizze).

Dabei gilt es eine Mikro-Felsband, wo das Gestein für zwei Meter freigelegt ist, zu überqueren, damit man in eine waldige Mulde kommt, welche man in Falllinie aufsteigt, bis sich auf der Schluchtseite einen Übergang über einen Felsvorsprung öffnet. Auf diesem Felsvorsprung hat es ein kleines Plateau mit mageren Überresten einer Mauer. Seit Baldesaut würde sich neben den Ruinen auf 1070

partisanensprung

Felsvorsprung

passage

Passage zwischen den Felsformationen

m ü.M. und dieser Stelle hier erst wieder die Gebüschlandschaft nach der Schlucht auf 1500 m ü.M. zum campieren eignen. Vom Felsvorsprung kann man horizontal über das nahe Couloir steigen und noch 50 m horizontal weiter vordringen. Bevor man wieder ein Couloir überquert steigt die Route (kein Weg erkennbar, keine Markierungen) im grasigen offenen Wald den Steilhang 100-150 m an. Auf der Seite hinter dem nächsten Couloir erkennt man zwei typische dreieckige Felsformationen (siehe Bild Passage oder Karte 1:50’000). Die Route führt genau zwischen den beiden Felsformationen durch, eventuell muss man, um das Couloir zu überqueren etwas zu hoch-steigen und 10 m im Couloir absteigen.

gras

Aufstieg vor der Passage,

Blick talauswärts

 

campohütte

Hütte auf der Bocchetta di Campo am 30.5.2004

 

 

campotravers

Übergang zur Alpe Campo di sopra

Schräg hinauf zwischen den Felsformationen aufgestiegen gelangt man auf den Spitz der unteren dreieckigen Felsformation auf 1400 m ü.M. Nun sollte man wiederum nur traversieren auch wenn es relativ offener Grashang ist. Bis dahin stimmt die Route mit dem Weg, der auf der Karte Domodossola 1:50'000 Ausgabe 1963, noch überein; Für die Überquerung des letzten Couloirs sollte man aber nicht, wie der ehemalige Weg eingezeichnet ist, aufsteigen, sondern den Tierspuren absteigend folgen. Mit diesem kurzen Abstieg durchquert man die einzige kletterfreie Stelle durch das Felsband vor dem letzten Couloir. Nachher kommt man auf grasig-buschiges Steilgelände, auf welchem man am besten auf einem Rücken aufsteigt. Auf etwa 1800 m ü.M. lässt es sich nach Westen traversieren, so dass man zwischen den gerundeten Vorsprünen durch kommt; nachher wieder schräg anstiegen (relativ steil, dann direttissima). Ein empfehlenswerter Abstecher ist die Besteigung der Cima Pedum von der Bocchetta di Campo aus. Die Hütte der Bocchetta di Campo auf 1990 m ü.M. bietet Schlafplätze für etwa 12 Personen, hat Tisch, Geschirr, Ofen und Holz, im Sommer aber kein Wasser (in der Mulde 100 m tiefer auf der Westseite zu besorgen, Stand 2007). Der einfachste Zugang zur Hütte ist übrigens der gut ausgebaute Weg von der Alpe Scaredi über die Bocchetta di Scaredi.

Wer die Bocchetta di Campo aber von Tal zu Tal überqueren will, kann (zum Beispiel am nächsten Morgen) gegen Westen absteigen. Auf ziemlich genau 1800 m ü.M. bietet es sich an, nach Norden zu traversieren und beim Vorsprung 1810 m über den Übergang zu gehen. Nach dem Übergang über die Geröllhalde schräg absteigend gelangt man auf die Alpe Campo di sopra, wo ein schwach erkennbarer Weg auf die Hauptroute zur Alpe Scaredi führt.

 

 

 

 

Besteigung der Cima Pedum

Durchquerung der Val Grande-Schlucht

Überquerung der Bocchetta di Campo von Pogallo zur Alpe Campo

Einfachster und sicherster Zugang zum Rifugio Orfalecchio

Durchquerung des Val Foiera

Durchquerung des Val Cauri

Einstieg von Bèura