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Breidtind auf Ringvassøya

 

860 m ü.M., Norwegen, 13. Juli 2001

 

(Bergtouren-Bericht von Konrad Weber)

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Während meines Auslandsemesters in Norwegen (Luftforschungsinstitut und Universität Tromsø, 69°N) erlebte ich den Polarsommer (vier Monate lang wurde es nie dunkel). Das Wetter war oft tagsüber schlecht (Nieselregen), in der Nacht aber sonnig (!). Wenn nötig und möglich legte ich meinen Tagesrhythmus deshalb so, dass ich am Tag arbeitete und in der Nacht auf Bergtouren ging.

So traf ich mich am 13.7.2001 um zehn Uhr mit meinem schwedischen Laborkollegen Janne vor den Studentenwohnungen Ørndalen (siehe Bild), mit dem Ziel den Breidtind (im Bild mit Pfeil), den man von dort aus so dominant sah, zu besteigen.

Zuerst durchquerten wir mit dem Velo die Stadtinsel Tromsøya, über eine hohe Brücke gelangten wir auf die Insel Kvaløya und danach folgen wir der Uferstrasse. Ein Tunnel unter dem Meer hindurch führte uns schliesslich auf die Insel Ringvassøya. So war der tiefste Punkt (Startpunkt) der Tour 55 m u.M (unter dem Meeresspiegel).

 

Ørndalen mit Breidtind, das Bild wurde anderthalb Jahr später (mittags, in der Polarnacht) geschossen 

 

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Ausstieg (rot) der Fuss-Route ab dem Tunnelende

Gleich nach dem Tunnel stellten wir gegen Mitternacht die Velos ab und kämpften uns durch Buschwald die Flanke hoch. Ab 200 m ü.M. hatten wir Sumpf- später Weide­vege­tation. Die Fliegen, die uns im unteren Bereich bei den vielen kleinen Seen inten­siv belästigt hatten, verschwanden als wir in den Bereich der arktischen Vegetation kamen. Das Ge­lände erlaubte es uns, relativ direkt anzu­steigen. Um zwei Uhr erreichten wir den vorderen Gipfel (860 m ü.M.) bei Sonnen­schein und guter Aussicht auf Tromsø. Vom hinteren Gipfel (856 m ü.M.) war die Aussicht auf das fast unberührte Innere der sechst­grössten Insel Norwegens noch beein­druckender.

 

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Aussicht vom hinteren Gipfel Richtung Norden

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Aussicht vom vorderen Gipfel Richtung Westen

 

 

Janne fiel um 3:15 Uhr auf, dass er um 7:15 zu Hause sein müsse, da dann seine Freundin zur Arbeit fahre und die Wohnung abschliesse. Wir pressierten also im Abstieg. Um 5:06 waren wir bei den Velos und machten ab, dass ich trotz Gegenwind alleine vorausfahren würde, um den Schlüssel zu über­nehmen, denn Janne hatte im steinigen Gelände an Fitness eingebüsst. Tatsächlich kam ich eine Stunde vor ihm bei den Studentenwohnung an, die Schlüsselübergabe klappte und ich kochte schon mal Spaghetti und die typisch nordischen Grill­würstchen. Um acht Uhr ging ich ins Bett, zum Glück war Samstag.